BdSAD erhält mehr Rückmeldungen und fordert Augenmaß von Politik
Die Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland (BdSAD) beobachtet mit Sorge eine Überforderung älterer Menschen mit aktuellen, bedrohlichen Nachrichten aus der Ukraine und über steigende Lebensmittelpreise.
Angehörige und die professionellen Alltagsbegleiter sollten mit einfühlsamen Fragen und ablenkenden Aktivitäten reagieren. Die neue Corona-Debatte müsse mehr mit Augenmaß geführt werden, damit eine weitere Isolation älterer Menschen abgewendet werden kann.
Carolin Favretto kennt das Szenario und erlebt es täglich:
Wenn die Vorsitzende des BdSAD „ihre“ Senioren besucht, läuft meist der Fernseher in der guten Stube. Auf großen Bildern sind zerbombte Städte zu sehen, Kinder in Angst und Familien, die aus ihrer Heimat flüchten.
Zu den bunten Bildern kommen die Geräusche des Krieges in hoher Lautstärke. Der Ukraine-Krieg ist für viele ältere Menschen allgegenwärtig – und reißt alte Wunden auf. „Gerade die über 80-Jährigen haben den zweiten Weltkrieg als Kind erlebt und kennen Flucht, Vertreibung, Hunger und Not“, erklärt Carolin Favretto. „Alte Traumata kommen an die Oberfläche und die Dauerbeschallung über den Fernseher lässt die Senioren in eine Art alten Film rutschen.“
Nach Auskunft der BdSAD-Vorsitzenden erhält der Dachverband gerade jetzt mehr Rückmeldungen als zuvor von seinen Mitgliedern, die über verwirrte Senioren mit Schlafproblemen und eine Klientel berichten, die verstärkt über eigene Kriegserlebnisse erzählt. Die Inflation und die damit einhergehenden höheren Preise auch für Lebensmittel nähren zudem die Angst vor Altersarmut – und erneut vor Hunger und Not wie in Kindertagen.
Einfühlsame Fragen und eine Vermeidungsstrategie helfen Senioren
Wie sieht eine konkrete Hilfe aus? Carolin Favretto rät Angehörigen davon ab, die allgemeine Frage „Wie geht es Dir?“ zu stellen.
Auch „direktes Nachbohren“ helfe wenig, weil manche über das Erlebte nicht sprechen möchten. Stattdessen ist es ratsamer, sich danach zu erkundigen, was der Senior braucht. „Was kann ich für Dich tun?“
Wir zertifizierten Senioren-Assistenten haben in ihrer Ausbildung das Thema Biographiearbeit intensiv behandelt. Dieses Wissen können wir nun für die Praxis nutzen“, betont Carolin Favretto. Unterstützend für das Seelenheil der Senioren sind darüber hinaus kleine Aktivitäten wie ein Spaziergang in der beruhigenden Natur oder ein Ausflug in den Eissalon, der Abwechslung bietet. „Sanftes Vorschlagen ist wichtig und unser Rat an Angehörige, die vielleicht mit der Situation überfordert sein könnten. Auch sie können ihre Hilfe immer wieder anbieten, doch der Senior entscheidet, was er in Anspruch nimmt“, sagt Carolin Favretto.
Der BdSAD sieht nun mit Sorge auf den Herbst und Winter, wenn zur traumatischen Belastung die Einsamkeit droht. Viele Politiker und Wissenschaftler schwören die Bevölkerung seit Wochen auf eine Corona-Zeit mit entsprechenden Einschränkungen ein. Experten als auch selbsternannte Insider stellen in Interviews ihre Forderungen auf und arbeiten an neuen „Maßnahmekatalogen für 2022/2023“.
Corona—Diskussion sorgt ältere Menschen / Angst vor erneuter Isolation
Maskenpflicht, Ausgangssperren und Angehörige, die in Senioreneinrichtungen erneut vor verschlossenen Türen stehen: Dieses Angstszenario lastet schwer auf älteren Menschen, die oftmals mehr Einsamkeit als Gemeinschaft in ihrem Alltag leben. „Besonders für diese Generation in unserer Gesellschaft droht wieder einmal die Isolation und möglicherweise ein wochenlanges Kontaktverbot. Das macht etwas mit diesen Menschen und hinterlässt tiefe Spuren“, warnt Carolin Favretto. Sie fordert von Politik und den Entscheidern der Gesundheitswirtschaft mehr Sensibilität im Umgang mit dem Thema Corona und ein sorgfältig abgewogenes Agieren mit Augenmaß. „Wir brauchen im dritten Jahr keine Angstmacher, die auf Kosten der gesellschaftlichen Harmonie und des sozialen Miteinanders ihr Ego befriedigen. Wir plädieren für Schutzkonzepte auf Basis von fundiertem Zahlenmaterial und wünschen uns einen rücksichtsvolleren Umgang mit älteren Menschen und ihren Bedürfnissen.“
BU Foto: Ältere Menschen brauchen belastenden einfühlsame Zuwendung gerade in diesen Zeiten des Krieges in der Ukraine und der Sorge vor einem neuen Corona BdSAD/frauleinchrome/Kati Hälke / Abdruck honorarfrei Für Rückfragen:Mail: Nicola Sieverling Pressesprecherin der BdSAD e.V. E presse@bdsad.de Mobil: 0172 D ie Bundesv 455 43 62 ereinigung der Senioren AssistentenHerbst Deutschland (BdSAD) Interessenvertretung qualifizierter Dienstleister, die begleitende All e.V. mit Sitz in Berlin ist die tagsunterstützung für Senioren und Menschen mit Hilfebedarf anbieten. Der Verein setzt sich für die Anerkennung des Berufsbildes in der Gesellschaft ein und ist ein Beratungsund Kompetenznetzwerk mit hohen Qualitätsansprüchen. Homepage bietet die Auf der BdSAD eine Suchfunktion mit der Liste aller Mitglieder als übersichtlichen und schnellen Service an. Bundesvereinigung der SeniorenPappelallee 78/79 609 849 0472 Assistenten Deutschland e.V. 10347 Berlin Telefon: 030/